Der in Mexiko aktive kanadische Edelmetallproduzent Endeavour Silver (ISIN: CA29258Y1034 / TSX: EDR) hat in der vergangenen Woche aktualisierte Reserven- und Ressourcenschätzungen für seine drei bestehenden Minen sowie das geplante 'San Sebastián'-Projekt vorgelegt. Dabei konnte das Unternehmen seine nachgewiesenen bzw. wahrscheinlichen ('proven & probable') Silberreserven gegenüber dem Vorjahr um 3 % auf 12 Mio. Unzen steigern. Die gemessenen bzw. angezeigten ('measured & indicated') Silberressourcen nahmen zum Stichtag 31.10.2014 um 8 % zu und belaufen sich nunmehr auf 65 Mio. Unzen. Die entsprechenden Goldreserven gingen zwar um 19 % auf nur noch 113.300 Unzen zurück, dafür konnten die Goldressourcen um 20 % auf 665.700 Unzen erhöht werden. Insgesamt verfügt die Gesellschaft somit aktuell über nachgewiesene bzw. wahrscheinliche Reserven von 19,9 Mio. Unzen Silberäquivalent und gemessene oder angezeigte Ressourcen von 111,6 Mio. Unzen Silberäquivalent. Ungeachtet der 2 Monate kürzeren Schätzungsperiode von 10 statt 12 Monaten sowie eines niedrigeren angenommenen Silberpreises von 18,- statt zuvor 22,- USD pro Unze ist es dem Unternehmen damit gelungen, seine Silberreserven erfolgreich zu ersetzen.
Aufgrund des letztjährigen starken Preisverfalls bei Gold und Silber verzichtete Endeavour bei der aktuellen Begutachtung der Reserven und Ressourcen im Gegensatz zu früheren Jahren auf die branchenübliche Praxis der Heranziehung der 3-Jahres-Durchschnittspreise. Stattdessen setzte man aktuell marktnähere Preise von 18,- USD pro Unze Silber sowie 1.260,- USD pro Unze Gold an. Zudem führte man einen Stresstest mit einem kalkulierten Silberpreis von 15,- USD pro Unze durch, der aber nur geringfügig niedrigere Reserven- und Ressourcenprognosen erbrachte und so die Robustheit der ermittelten Zahlen bekräftigte.
Neben der überarbeiteten Schätzung präsentierte Endeavour auch noch seine Produktionsziele für das laufende Geschäftsjahr. Dabei stand vor allem die weitere Entwicklung der 'Bolañitos'- und der 'El Cubo'-Mine im mexikanischen Bundesstaat Guanajuato im Mittelpunkt. Angesichts des für 2015 erwarteten Produktionsrückgangs von 'Bolañitos' und der zuletzt deutlich gestiegenen Förderung bei 'El Cubo', deren Produktionskosten zudem im letzten Quartal verbessert werden konnten, prüft das Unternehmen derzeit die Möglichkeit, die frei werdenden Verarbeitungskapazitäten der erstgenannten Anlage durch zusätzliches Material aus der nahegelegenen zweiten Mine zu nutzen und dort die Förderung entsprechend auszubauen. Dabei ist die Gesellschaft allerdings auf die Unterstützung der zuständigen Bergbaugewerkschaft angewiesen, deren Mitglieder vor Ort sich derzeit zum Teil noch gegen die erforderliche Umstellung von einer 6- auf eine 7-Tage-Arbeitswoche sträuben. Da deshalb nicht vor Anfang März mit der Erstellung alternativer Abbaupläne zu rechnen ist, sollen beide Minen – ebenso wie die 'Guanaceví'-Mine im Bundesstaat Durango – zunächst weiterhin im Bereich ihrer jeweiligen Kapazitätsgrenzen operieren.
Vor diesem Hintergrund rechnet das Unternehmen für 2015 derzeit mit einer Silberproduktion von 5,8 bis 6,4 Mio. Unzen und einer Goldproduktion von 47.000 bis 52.000 Unzen, womit man allerdings hinter dem letztjährigen Produktionsergebnis von 7,2 Mio. Unzen Silber und rund 63.000 Unzen Gold zurückbleiben würde.
Wie Endeavour-CEO Bradford Cooke jedoch sogleich betonte, sei man in diesem Jahr insbesondere darauf bedacht, die Produktionskosten der 'El Cubo'-Mine weiter zu optimieren. Außerdem arbeite das Unternehmen mit einem deutlich reduzierten Kapital- und Explorationsbudget, so dass man trotz niedrigerer Edelmetallpreise und sinkender Förderung der 'Bolañitos'-Mine auf eine Steigerung des freien Cash-Flows hofft. Insgesamt will die Gesellschaft bis zum Jahresende 32,7 Mio. USD investieren, wovon 18,3 Mio. USD in die Minenentwicklung, 11 Mio. USD in Verarbeitungsanlagen und Maschinen sowie 3,1 Mio. USD in Erweiterung der Erzlager fließen sollen. Mit 15 Mio. USD ist der größte Anteil für die Weiterentwicklung der 'El Cubo'-Mine vorgesehen, 12,5 Mio. USD sollen in die 'Guanaceví'-Mine und nur noch 4,9 Mio. USD in die sich dem Produktionsende nähernde 'Bolañitos'-Mine fließen. Sämtliche Investitionen sollen dabei durch den Cash-Flow der Gesellschaft gedeckt werden.
Darüber hinaus will Endeavour im Rahmen seines mit 6,9 Mio. USD teuren Explorationsbudgets rund 150 Bohrungen mit einer Gesamtlänge von ca. 26.000 m durchführen. Diese sollen in erster Linie im direkten Umfeld der drei bereits bestehenden Minen erfolgen, in denen zudem weitere unterirdische Erkundungsbohrungen vorgesehen sind. Ziel ist es dabei, die abgebauten Reserven und Ressourcen zu ersetzen. Außerdem sollen die Voraussetzungen für die weitere Erschließung der zur 'San Sebastián'-Liegenschaft im Bundesstaat Jalisco gehörenden hochgradigen 'Terronera'-Silber-Gold-Ader geschaffen werden, bevor 2016 dann u.a. mit der Erschließung der neuen 'Santa Cruz Sur'- und 'Milache'-Entdeckungen im Umfeld der 'Guanaceví'-Mine begonnen werden soll.
Hinsichtlich der Cash-Kosten der Produktion rechnet das Unternehmen in diesem Jahr unter Einbeziehung des Nebenproduktes Gold mit 10,- bis 11,- USD pro Unze Silber, wobei die Silberförderung für sich genommen mit 13,- bis 14,- USD pro Unze zu Buche schlagen dürfte, während der Kostenanteil der Goldförderung bei 900,- bis 950,- USD pro Unze liegen sollte. Grund für die erwartete Kostensteigerung dürfte vor allem der wachsende Produktionsanteil aus der noch immer mit vergleichsweise teuer produzierenden 'El Cubo'-Mine sowie die abnehmenden Goldproduktion aus der 'Bolañitos'-Mine sein.
Die Gesamtförderkosten ('All-in sustaining costs') der Produktion dürften nach Schätzung der Gesellschaft demnach auch bei etwa 18,- bis 19,- USD pro Unze Silber liegen, was angesichts des derzeitigen Verkaufspreises von rund 17,40 USD pro Unze zu einer Herausforderung werden könnte.
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Quelle: Endeavour Silver legt neue Reserven- und Ressourcenschätzung vor